Rosen für Bienen

Rosen gelten nicht gerade als typische Bienenweidepflanzen. Allerdings gibt es auch Sorten, die reichlich Pollen zu bieten haben. Sie sind an dem einfachen Blütenaufbau zu erkennen.

Gefüllt, aber womit eigentlich?

Damit die Blüten unserer Edelrosen so üppig aufgeplustert aussehen, wurden die Staubgefäße bei der Züchtung in Blütenblätter umgewandelt. Solche Blüten werden „gefüllt“ genannt. Eigentlich ein Widerspruch, denn für die Bienen sind diese Blüten leer, sie enthalten keinen Nektar und keinen Pollen mehr. Die Bienen werden durch die leuchtenden Farben zwar angelockt, gehen aber leer aus. Das ist doppelt bitter, denn der Anflug hat natürlich Energie gekostet, aber der Weg war umsonst.

Bei den sogenannten „ungefüllten“ Blüten hingegen sind die Staubgefäße in der Blütenmitte deutlich zu sehen. Sie enthalten von Natur aus Nektar und Pollen. Und nur aus solchen Blüten können sich später auch Früchte, also Hagebutten, entwickeln.

Wildrosen für jeden Zweck

Wer sich in seinem Garten über Rosenblüten und gleichzeitig auch über Bienen freuen möchte, wählt bevorzugt Wildrosenarten wie Moschusrose, Bibernellrose, Essigrose oder Hechtrose. Diese Arten sind zudem unkomplizierter, als die meisten Edelrosen. Sie vertragen Trockenheit und sogar Schatten. Die Essigrose (Rosa gallica) eignet sich für Rosenbögen, Pavillons oder zum Beranken von alten Obstbäumen. Die Bibernellrose (Rosa pimpinellifolia) ist sehr feinstachelig und kann zur Abgrenzung von Grundstücken, zur Besucherlenkung und zum Schutz von Vogelnistgehölzen gegen Katzen und Marder verwendet werden. Moschusrosen (Rosa moschata) und Hechtrosen (Rosa glauca) werden meist als freistehende Büsche gesetzt. Die Früchte aller Wildrosenarten sind im Winter eine willkommene Nahrung für Vögel.

Rosa glauca

Die Hechtrose (Rosa glauca) mag etwas schwerere Böden. Mit ihren blaugrünen Blättern und den länglichen, bronzefarbenen Hagebutten sieht sie besonders elegant aus.

Bienenfreundlich ist auch die Kartoffelrose (Rosa rugosa). Sie stammt aus Ostasien. Da sie bedingt salzverträglich ist, hat sie sich in Küstengegenden stark verbreitet und gilt dort als invasiv. Häufig wird sie im Straßenbegleitgrün angepflanzt, da sie das Streusalz nicht übel nimmt. Aus den dicken Hagebutten der Kartoffelrose pulen Kinder das berüchtigte „Juckpulver“ – die Härchen an den Fruchtkernen können die Haut stark reizen.

Königinmutter der edlen Gartenrosen