Wertvolle Spätblüher

Er wächst – zumindest im Nordwesten Deutschlands – überall an Wegrändern, in Windschutzstreifen, im Unterholz von Wäldern, im Moor und in der Heide. Trotzdem sind selbst Menschen mit naturkundigem Hintergrund ratlos, wenn sie ihn sehen. Warum kennt ihn eigentlich niemand?

Gemeint ist der Faulbaum (Rhamnus frangula), der sich noch im September als hervorragende Bienenweide erweist. Verwechseln könnte man den Strauch mit der Traubenkirsche, mit dem selten gewordenen Kreuzdorn oder mit dem Hartriegel. Letzterer hat aber weiße Blüten, die in Dolden angeordnet sind. Um diese Jahreszeit ist er längst verblüht.

Zu faul, ein Baum zu werden

Der Faulbaum macht sich gut in einer bunt gemischten Blütenhecke. An der Sonne wird er besonders dicht, aber er nimmt auch mit der Schattenseite vorlieb und gedeiht auf sandigen wie auf moorigen Böden. Da er zu faul ist, ein richtiger Baum zu werden, wächst er niemandem über den Kopf.

Knallerbsenstrauch

Auch die Schneebeere (Symphoricarpos albus) blüht jetzt noch und wird gern von Insekten besucht. Ihre kleinen rosa-weißen Blütenglöckchen entwickelt sich zu den bekannten „Knallbeeren“. Als Kind haben wir sie gepflückt, auf die Straße geworfen, draufgetreten und uns an dem „Knall“ erfreut. Im Garten ist die Schneebeere anspruchslos, wächst auch im Schatten hoher Bäume oder an der Nordseite des Hauses.  

Wildbienen, aber auch überwinternde Falter und viele andere Insekten sind auf spätblühende Pflanzen angewiesen, um vor der Ruhephase noch einmal Energie zu tanken. Wer ihnen in seinem Garten etwas Gutes tun möchte, kann mit diesen beiden Sträuchern nichts falsch machen.