Traubenkirschen: Invasiv, aber lecker!

In dichten Trauben sitzen die schwarzglänzenden Kirschen am Zweig. Die Blätter sind dunkelgrün glänzend und erinnern an Lorbeer.

Die Spätblühende Traubenkirsche aus Nordamerika hält die Naturschützer seit Jahrzehnten in Atem. Sie breitet sich massenweise in Mooren, Heidegebieten und Kiefernwäldern aus, wo sie die heimischen Pflanzenarten verdrängt. Eine echte Plage, der man nur mit Säge und Machete zuleibe rücken kann. Dieser Vorgang heißt „Entkusseln“.

Nichtsdestotrotz lassen sich die meist reichlich vorhandenen Früchte vernaschen oder zu Saft und Marmelade verarbeiten. Auch kann man damit einen köstlichen Likör ansetzen, einen sogenannten „Aufgesetzten“, wie er im Emsland aus verschiedenen Früchten hergestellt wird. Dabei lohnt es sich, die Früchte unterschiedlicher Sträucher zu probieren, denn manche sind recht bitter und herb, während am nächsten Strauch vielleicht schon besonders süße zu finden sind.

Nicht verwechseln: Auch der Faulbaum hat jetzt schwarze Beeren, die sind aber leider giftig. Im Vergleich zur Traubenkirsche sitzen hier die Beeren einzeln am Zweig. Außerdem gibt es am selben Zweig meist noch rote, unreife Beeren und kleine grünliche Blüten. Wegen der späten Blütezeit ist der Faulbaum eine wichtige Bienenweide.

Rezept: Likör „Kusselkirsch

Eine 0,7 l Flasche wird zu zwei Drittel mit vollreifen, entstielten Früchten gefüllt. Dazu gibt man 200 g Zucker und füllt bis zum Rand mit Doppelkorn auf. Nach zwei Wochen an einem sonnigen Platz (öfter umschütteln) gießt man die Flüssigkeit in eine große Flasche ab und füllt die Früchte erneut mit Doppelkorn auf. Nun lässt man den Aufguß noch einmal 3 Wochen ziehen, gießt ab und mischt beide Ansätze. Bei Bedarf kann noch nachgezuckert werden.

Achtung: Die Kerne der Traubenkirsche enthalten Blausäure, daher sollten sie nicht zerdrückt werden und der Ansatz darf nicht zu lange stehen!