Die Spätblühende Traubenkirsche aus Nordamerika hält die Naturschützer seit Jahrzehnten in Atem. Sie breitet sich massenweise in Mooren, Heidegebieten und Kiefernwäldern aus, wo sie die heimischen Pflanzenarten verdrängt. Eine echte Plage, der man nur mit Säge und Machete zuleibe rücken kann. Dieser Vorgang heißt „Entkusseln“.
Nichtsdestotrotz lassen sich die meist reichlich vorhandenen Früchte vernaschen oder zu Saft und Marmelade verarbeiten. Auch kann man damit einen köstlichen Likör ansetzen, einen sogenannten „Aufgesetzten“, wie er im Emsland aus verschiedenen Früchten hergestellt wird. Dabei lohnt es sich, die Früchte unterschiedlicher Sträucher zu probieren, denn manche sind recht bitter und herb, während am nächsten Strauch vielleicht schon besonders süße zu finden sind.
Rezept: Likör „Kusselkirsch„
Eine 0,7 l Flasche wird zu zwei Drittel mit vollreifen, entstielten Früchten gefüllt. Dazu gibt man 200 g Zucker und füllt bis zum Rand mit Doppelkorn auf. Nach zwei Wochen an einem sonnigen Platz (öfter umschütteln) gießt man die Flüssigkeit in eine große Flasche ab und füllt die Früchte erneut mit Doppelkorn auf. Nun lässt man den Aufguß noch einmal 3 Wochen ziehen, gießt ab und mischt beide Ansätze. Bei Bedarf kann noch nachgezuckert werden.
Achtung: Die Kerne der Traubenkirsche enthalten Blausäure, daher sollten sie nicht zerdrückt werden und der Ansatz darf nicht zu lange stehen!