Spuren im Schnee

„Im Winter verwandelt sich die Landschaft in ein weißes Buch, in das jeder eintragen muss, woher und wohin.“ Ich weiß nicht mehr, wo ich diesen schönen Satz gelesen habe, aber ich muss immer daran denken, wenn ich Tierspuren im Schnee sehe. Plötzlich wird sichtbar, wie viel heimliche Bewegung in unserer Umgebung stattfindet, von großen und kleinen Wesen.

Diese im Flachland seltene Situation habe ich natürlich genutzt, um ein paar Spuren festzuhalten. Hasenfüße sind zu erkennen, außerdem eine Elsternspur. Bei der Elster sind die Zehen leicht assymetrisch, außerdem sieht man meist die Schleifspuren der langen Schwanzfedern. Bei der größeren Fasanenspur ist ebenfalls die Schleifspur der Schwanzfedern zu sehen. Der Fasan hat aber im Umriss eher dreieckige Füße mit einer sehr kurzen nach hinten stehenden vierten Zehe. Manchmal hat man Glück und kann die zarten Abdrücke von Handschwingen (also von Flügeln) erkennen, wenn ein Vogel sich aus dem Schnee abstößt, um wieder aufzufliegen.

Amsel an einer verschneiten Grabenböschung
Wo Fuchs und Hase sich Gute Nacht sagen: Links schnürt der Fuchs am Graben entlang, rechts verläuft eine Hasenstraße.
Erstaunlich, dass die Wühlmäuse es bei diesen Temperaturen schaffen, ihr Gangsystem auszubauen. Die Schneeklumpen rings um die frisch aufgeworfenen Hügel zeigen die Aktivität an.