Der Polsterpilz

Vor ein paar Tagen war ich in den Schwefinger Tannen spazieren, einem ausgedehnten Waldgebiet zwischen Meppen und Geeste. Dazu muss man wissen, dass mit „Tannen“ im Emsland Kiefernwälder gemeint sind. Diese Wälder wurden im 19. Jahrhundert begründet, um Wehsande zu befestigen. Eingestreut sind auch jüngere Aufforstungen mit Fichten, Japanlärchen und Douglasien, aber keine Tannen.

Im Nadelwald ist der Boden von dicken Moospolstern bedeckt.

Auf einer langgestreckten Anhöhe (32 m ü. NN.) säumte dann tatsächlich eine Reihe uralter knorriger Eichen den Weg – vielleicht noch Zeugen einer Zeit, als sich hier Heide und lichter Hutewald ausbreiteten. Möglicherweise gab es diesen Weg schon vor der Aufforstung. Eichen wachsen auf den mageren Sandböden äußerst langsam.

Eine alte Eichenreihe säumt den Weg.

So arm der Wald an Pflanzenarten ist, so reich ist er an Pilzarten. 111 Arten hatte ich vor einigen Jahren bei einer systematischen Erfassung gefunden. Neben einigen Speisepilzen wie Maronen, Goldröhrlingen und Perlpilzen sind es vor allem Arten, die durch besondere Farben oder Wuchsformen auffallen. Viele davon wachsen auf Totholz.

Auf oder neben Kiefernstümpfen wächst der Weiße Polsterpilz. Er wirkt weich und fluffig, aber er fühlt sich ganz anders an. Finden Sie es heraus, bei Ihrem nächsten Spaziergang!

Auf dem Polsterpilz habe ich lieber nicht Platz genommen. Aber am Waldrand stand eine Bank in der Sonne und diese Libelle hatte nichts dagegen, dass ich mich vorsichtig neben sie setzte.