Um eines sofort klarzustellen: Pimpern ist mittelhochdeutsch und heißt klappern! Denn in den aufgeblasenen Fruchthülsen der Pimpernuss klappert jetzt im Herbst ein harter Kern, daher – und nur daher! – hat diese Pflanze ihren Namen.
Zu Unrecht ist die Pimpernuss, dieser dekorative, heimische Strauch, völlig unbekannt. Pimpernüsse (Staphylea pinnata) sind schlanke, bis zu 3 m hohe Sträucher mit dezent längs gestreifter Rinde. Sie stellen wenig Ansprüche an den Boden und gedeihen sogar im Schatten höherer Bäume. Im Frühjahr bezaubern ihre weißen, rötlich überhauchten Blütentrauben, die – nun ja – leicht nach Essiggurken duften. Sie sind als essbare Dekoration verwendbar.
Bis zum Herbst entwickeln sich trockenhäutige, ballonartige Früchte. Die reifen Kerne lösen sich im Innern von der Hülle und klappern leise, wenn die Frucht geschüttelt wird. Ein schönes Spielzeug, besonders für kleine Katzen.
Die Steine selbst sind tatsächlich steinhart. Ich habe sie aus den Hüllen befreit und als Spielmaterial aufbewahrt, z.B. zum Punkte zählen bei verschiedenen Brettspielen. Bis ich erfuhr, dass sie essbar sind. Dazu müssen sie allerdings vorsichtig mit einem Hammer geknackt werden. Der Nusskern darin ist frisch und saftig, er schmeckt süßlich aromatisch und kann zum Knabbern geröstet werden – wenn es gelingt, ihn im Ganzen aus der Schale zu lösen.
Der Pimpernuss habe ich das Gedicht „hammerhart“ gewidmet.