Seit sechs Wochen trinke ich jeden Morgen ein Wildkräuter-Smoothie. Okay, eine Woche habe ich ausgesetzt, weil wir verreist waren, ansonsten habe ich es durchgezogen. Allein der morgendliche Gang durch den Garten ist herrlich! Nach und nach wird das Vogelkonzert immer üppiger, Singdrossel, Zilpzalp und Mönchsgrasmücke treffen aus dem Süden ein. Und dann die Freude über die vielen zarten Blättchen, die überall sprießen – und auch noch essbar sind!
Bisher war ich eher skeptisch, was Smoothies angeht. Die wenigen Male, die ich eins probiert hatte, ist es mir nicht gut bekommen. Aber nun wollte ich es noch einmal genau wissen, denn eine Freundin, die seit Jahren täglich ein Wildkräuter-Smoothie trinkt, hat erzählt, wie gut das für ihre Gesundheit ist und mir auch gleich ein paar Tipps gegeben. Außerdem schreibe ich gerade ein Buch – davon wird noch die Rede sein, wenn es soweit ist. Die Smoothies werden jedenfalls darin vorkommen und ich schreibe nicht gern über Dinge, die ich nicht selbst ausprobiert habe. Und, hey, meine Versuche haben sich gelohnt, denn die grünen Drinks sind absolut köstlich und mein Magen hat damit überhaupt keine Probleme.
Löwenzahn für die Frühjahrskur
Im März war Löwenzahn meine Hauptzutat. Erstaunlicherweise schmecken die jungen Blätter überhaupt nicht bitter. Auch die Silber-Goldnessel, die unseren halben Garten zuwuchert, eignete sich als Füllmasse, aber nur die ganz jungen, frisch ausgetriebenen, hellgrünen Blättchen, später sind sie zu stark behaart. Weiße Taubnesseln haben wir nicht im Garten, die schmecken übrigens als Wildspinat besonders gut. Und Brennnesseln sind natürlich auch geeignet, aber da ich keine Lust habe, beim Kräuterpflücken Handschuhe anzuziehen, verzichte ich lieber darauf.
Silber-Goldnessel Brennnesseln und Taubnesseln
Jetzt im April ist Giersch meine Hauptzutat. Über dieses Kraut habe ich schon an anderer Stelle ausführlich berichtet. Außerdem pflücke ich die frisch ausgetriebenen Blätter einiger Bäume und Sträucher, um ihre Kraft in den Drink übergehen zu lassen.
Smoothie-Grundrezept für 1 Portion
1 Handvoll Wildkräuter, das sind 10 – 20 g junge, frisch ausgetriebene Blättchen
50 g Obst (z. B. ein halber Apfel mit Schale, eine halbe Birne oder ein Stück Banane)
50 g Gemüse (sehr lecker sind Staudensellerie und Fenchel)
1 Spritzer Zitronensaft
100 – 150 ml Wasser
1/2 Teelöffel natürliche Süße (Honig, Agavendicksaft, Löwenzahnhonig)
1 Teelöffel kaltgepresstes, geschmacksneutrales Pflanzenöl (z. B. Rapsöl). Tipp: Das Öl könnt ihr auch erst im Glas unterrühren, dann lässt sich der Mixer leichter reinigen.
Erst die Kräuter in den Mixer geben, dann das grob zerschnittene Obst und Gemüse sowie die übrigen Zutaten hinzufügen, mit Intervallschaltung ein paar Mal anmixen und eine Minute lang auf höchster Stufe mixen. Ab ins Glas und sofort genießen!
Probiert es einfach einmal aus! Vielleicht schmeckt es euch ja genauso gut wie mir.