Schwarz verfärbte Walnüsse, die sich nicht von der grünen Fruchtschale lösen? Das ist das Werk der Walnussfruchtfliege. Ich zeige euch, wie ich meine Walnussernte trotzdem gerettet habe.
Ich liebe meinen Walnussbaum! Ich habe ihn aus einer gekeimten Nuss herangezogen, die ich vor vielen Jahren geschenkt bekam. Ich pflanzte ihn neben die Terrasse, weil es heißt, dass die Ausdünstungen der Blätter die Mücken fern halten. Was sich allerdings nicht bewahrheitet hat. Nach etwa sieben Jahren trug der Baum die ersten Früchte, es waren neun Stück. Irgendein Tier hat sie vor mir gefunden, als sie endlich ausgereift waren und vom Baum fielen. Aber es wurden von Jahr zu Jahr mehr Nüsse und die Ernte war einfach genial. Ich brauchte nur zu warten, bis die grünen Schalen aufplatzten und die Nüsse frisch und sauber vom Baum fielen. Einsammeln, zum Trocknen ausbreiten, fertig ist der Jahresvorrat.
Ein Neuankömmling macht Ärger
Im letztem Jahr hat die Walnussfruchtfliege meinen Baum gefunden. Dieses Insekt sticht im Sommer die unreifen Früchte an. Ihre Larven fressen sich durch das grüne Fruchtfleisch und verwandeln es in eine schmierige, schwarze Masse, die sich kaum noch von der Nuss lösen lässt.
Die ganz oder teilweise schwarze Hülle fällt zusammen mit der Nuss herunter, die Larven bohren sich in die Erde und überwintern dort. Sie verpuppen sich und im nächsten Jahr kommen die Fruchtfliegen zu Hunderten wieder. Seit 2004 wird dieses aus Nordamerika stammende Insekt in Deutschland nachgewiesen.
Power fürs Gehirn
Meine Walnussernte gebe ich deswegen nicht auf! Der Nusskern selbst ist nämlich in seiner harten Schale gut geschützt und unversehrt. Er kann unbesorgt verzehrt werden. Nur sehr stark befallene Nüsse müssen aussortiert werden, da sie meist nicht richtig ausreifen konnten. Walnüsse sind Superfood! Sie enthalten Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien, Polyphenolen, Folsäure und Vitamin E, alles gut fürs Gehirn!
Und so habe ich die Nüsse von der schleimigen Masse befreit:
Sand und Wasser für schöne Nüsse
Die Nüsse werden regelmäßig, am besten zweimal täglich, aufgesammelt und in einen Eimer mit Wasser gegeben. Das hat zwei Effekte: Die Larven sterben ab und die schwarze Schmiere löst sich einfacher von der Nuss. Nach kurzer Einweichzeit können die Nüsse aus den Schalen gelöst werden. Die Schalen sollten dann unbedingt wieder in einen Wassereimer, da die Maden oft noch leben. Ihr könnt die Nüsse auch über Nacht einweichen, dann hat sich das erledigt. Mit Handschuhen lässt es sich in der schwarzen Brühe arbeiten, denn die gute Nachricht ist: Sie ist völlig geruchlos! Die Nüsse lege ich dann in eine flache Schale mit grobem Spielsand, rolle sie dort mit den Händen kräftig herum und gegeneinander. Dann nehme ich 4 – 5 Nüsse zwischen die Handflächen und reibe sie noch einmal aneinander, wobei ich sie unter Wasser halte, in einem weiteren Eimer. Einzelne anhaftende Schalenreste können noch mit einer kleinen Drahtbürste entfernt werden. Die so gereinigten Nüsse müssen besonders gut getrocknet werden. Ich breite sie in einem warmen, trockenen Raum in flachen Kisten auf Zeitungspapier aus. Das Zeitungspapier wechsle ich in den ersten Tagen regelmäßig und wende die Nüsse dabei.
Ein Video dazu gibt es von mir übrigens bei Instagramm: www.instagramm.com/juttaover/
Und wohin nun mit der schwarzen Brühe in den Eimern? Die Flüssigkeit kippt ihr am besten in den Ausguss, die Schalen entsorgt ihr über die Biotonne. Auf dem Komposthaufen wirken sie wegen des Juglons in den Walnussschalen wachstumshemmend, das ist nicht unbedingt erwünscht.
So, ich hoffe, ihr habt Lust bekommen, das wertvolle Superfood vom Baum zu retten!