Immer wieder sind Schnecken an Mauern, in Sträuchern oder Bäumen zu entdecken. Warum wollen sie so hoch hinaus? Ich habe ein paar Beobachtungen angestellt und recherchiert.
Es gibt mehrere Erklärungen dafür, dass Schnecken höher gelegene Plätze aufsuchen und alle spielen eine Rolle:
- Schnecken weiden Algenbeläge an Mauern und Baumrinden oder auch an der Außenseite von Blumenkübeln ab.
- Schnecken schützen sich vor schnell ansteigendem Hochwasser, in dem sie für ihre Ruhephasen hoch gelegene Stellen einnehmen. Bei Hochwasser sind Schnecken manchmal massenweise an Grashalmen und Stauden zu sehen, wohin sie sich gerade noch retten konnten.
- Schneckenfeinde wie die Singdrossel jagen vor allem am Boden nach Schnecken. An einer senkrechten Wand oder im dichten Strauchwerk können sie ihre Beute schlechter erreichen.
Schnecken sind Zwitter, jedes Tier hat weibliche und männliche Geschlechtsorgane. Das ist praktisch, denn Begegnungen sind eher seltene und oft auch gefahrvolle Ereignisse. Zwar produzieren paarungsbereite Tiere einen Lockstoff, aber der Weg zum Partner muss auch passierbar sein – für eine Schnecke! Wenn das Rendevous dann endlich geklappt hat, passen die beiden Zwitter also auf jeden Fall zueinander und können für Nachwuchs sorgen. Während der Paarung wird oft ein sogenannter Liebespfeil eingesetzt. Er dient der Injektion einer Hormonsubstanz, um die Aufnahmefähigkeit für die Spermien beim Partnertier zu erhöhen.