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Natur rundum mit Jutta Over

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Gedichte

zum Anschauen und Anhören

Spukhaus-Sonett

Nachtroman

Baumfrucht-Slam

Geburt einer Libelle

Tanz der Fliegen

sinkende pegelstände

breit spreizt der fluss noch immer
zwischen wundgeleckte ufer

bleichsandige venushügel
das schüttere haar
stromabwärts gekämmt

weidentriebe mit dicken treibselbandagen
ein kormorangerippe
flaschendrehen in schlammiger bucht

gluckern und lutschen aus wurzelhöhlen
bisam- und maulwurfsgängen

im spülsaum
einzelschuhe feuerzeuge jeder couleur
eine durchgerostete hau-ab-spraydose
varianten von schnapsflaschen mit und ohne nachricht

den cache finden wir auch diesmal nicht
die neuen koordinaten hat der fluss irgendwo ins netz
der weidezäune gestellt

Hochwasser

Wenn das Wasser steigt, weil der Regen fällt,
& der Fluss nicht hält, was der Deich verschweigt
& sich dadurch zeigt, dass der Deich nicht taugt,
wenn der Boden saugt & den Regen likt,

wenn das, was ersteigt, was den Deich erklimmt,
seinen Platz sich nimmt & voll Kraft sich zeigt,
dass der Fluss nicht schweigt, dass er überschwappt
bis man überschnappt oder sich verneigt,

wenn der Regen fällt, fragt man auch nach Schuld,
endet die Geduld & man fragt nach Geld,
wenn der Deich nicht hält, ruft man nicht zuletzt,
ob sich ans Gesetz denn noch einer hält.

Und der Fluss, er steigt & steigt & ersteigt,
was der Deich nicht hält, wenn der Regen fällt
& der Fluss verzweigt & erreicht & erweicht,
was nicht taugt & was saugt bis es ausgelaugt

obs gefällt
obs gewählt
obs gezählt
… es zerfällt.

natur:gewalt

wenn ein jahrhundertwinter sein leichentuch entfaltet checkt
er nicht wer verhungert wer verreckt und wer erstickt
unter weißer weste meter dick felliger als jeder wolf im
schafspelz wochen lang länger als der wanderfalken
atem krank fallen schleier eulen irgendwann aus allen
hungerwolken (aus!) ein letztes mal – wie leicht – auf eine
maus

die jahrhundertfluten lassen bluten wüten ohne wut
sie kennen kein gesicht die welle denkt sich nicht
wen sie ertränkt wohin der biber schwimmt dem sie
in seinem bau den atem nimmt der maulwurf noch
den mund zu voll und seine erde schlemmt ihn ein
der gang ist ohne not-aus und sein letzter ist ein gurgelnd
grabgesang

das seebeben wählt sich keine zählt sich keine menschenleben
goliath hats gejuckt hat ausgespuckt gezittert und gezuckt wir
A-meisen können uns nun BE-weisen denn statistisch ist es wichtig
dass wir noch nicht END-gleisen dass wir

über lebenden
überlebende
überlebend
über leben
überleben
übel eben
übe eben
üb eben
b eben
bebe
beb
be
b

bilanz

eisnadelweise
schlägt der winter zu buche

seiner inventur
entgeht keine blattrippe

er beziffert glasbruch
und prägt jede bewegung
in blendend weißes bütten ein

der frostwächter aus dem archiv
nimmt jetzt seinen urlaub

verluste
werden im nächsten jahr
von dunklen konten wieder ausgeglichen

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